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Fahrt nach Haus Düsse am 29.01.2022:Rückblick: Exkursion zum Lehrbetrieb der Landwirtschaftskammer NRW

Vortrag1
Nach einer Einführung zu den Aufgaben von Haus Düsse gingen die Teilnehmer/-innen mit Tobias Scholz, der als Agraringenieur den Sachbereich Schweinehaltung auf Haus Düsse verantwortet, zu den Schweineställen.
Datum:
31. Jan. 2022
Von:
Tanja Jünger

Im Fokus steht das Wohlergehen des Schweins

Stallsysteme unterschiedlicher Hersteller werden auf Haus Düsse erprobt, die sich vom Zuschnitt, der Größe und den Böden unterscheiden. Ebenso sind u. a. digitale Asisstenzsysteme zur individuellen Versorgung der Sauen mit Futter zu sehen. Der implantierte Chip im Ohr gibt Auskunft über die Menge, die bisher vertilgt wurde und errechnet, wie groß die Folgemahlzeit ausfällt. Trinksysteme z. B. mit integrierter Glocke sollen Interesse beim Schwein erzeugen. 

Zur Beschäftigung bedienen sich die Schweine am "Düsser Wühlturm" - eine Erfindung von Haus Düsse zur Steigerung des Tierwohls. Ein mit Stroh gefühltes Rohr, das auf einem erhöhten Podest steht und über einen einstellbaren Spalt Stroh "freigibt", das die Schweine herauswühlen können - auch beliebt zum "einfach nur auffressen". Holzschnitze zum Wühlen stehen bereit und anderes Spielmaterial wie ein Jutesack und eine lange Kette mit Holzkugel zum beknabbern, Heukörbe und noch mehr. 

Im Lehrschauraum zeigt Dr. Harlizius verschiedene Stallbodensysteme  und die "Schweinetoilette", ein planbefestigter Buchtenboden, der Urin und Kot trennt, wobei letzterer auf den Feldern von Haus Düsse als Dünger wiederverwendet werden kann. Eine Apparatur, die an eine Dusche erinnert, entpuppt sich als solche: In der Sommerwärme des Stalls genießen die Schweine bei den höheren Temperaturen eine Abkühlung unter der "Schweinedusche". 

Neben der konventionellen Stallhaltung tummeln sich im Bio-Bereich von Haus Düsse etwa 40 Schweine, 90 Ferkel und ca. 100 Mastschweine und Jungsauen, die nach BIOLAND-Verordnung gehalten werden, d. h. das Gebäude ist als Offenstall ausgelegt, so dass die Tiere in's Freie laufen können. Die Liegeplätze können eingestreut werden, ebenso die Bewegungsflächen. 

Dem Endmastschwein stehen hier 2,3 m² Stallfläche zur Verfügung und jeder ferkelführenden Sau 10 m².

Im abschließenden Vortrag von Dr. Harlizius erhielten die die Besucher/-innen einen umfassenden Einblick u. a. in die Entwicklung der Schweinezucht in NRW, den Auswirkungen der Produktionskosten für die Landwirte im Vergleich zum Erlös, den Einflüssen aus dem Ausland und der Schweinezucht im allgemeinen.